MASSIVHOLZ-BODEN UND FASSADEN AUS ALPEN-MONDHOLZ. SEIT 1850
By holzgemacht @holzgemacht · On 28. Oktober 2017Der Massivholzboden ist einer der wichtigsten Bestandteile des Hauses. Robust, pflegeleicht und langlebig muss er sein. Sich angenehm anfühlen und den Räumen Wärme geben. Darüber waren wir uns von Anfang an einig. Im Obergeschoss des CasaMuta-Massivholzhauses befinden sich Ihre Rückzugsräume, in denen Sie den Stress des Alltags hinter sich lassen. Umgeben von Massivholz können Sie sich entspannen. Lesen Sie im ersten Teil dieses Blogbeitrags warum wir uns für einen Massivholz-Dielenboden entschieden haben. Im zweiten Teil dieses Blogbeitrags befassen wir uns mit der Fassade unseres CasaMuta. Die Fassadenverkleidung aus sägerauhem Lärchen-Mondholz gibt dem CasaMuta einen einzigartigen Charakter und macht es zu einem echten Hingucker. Wir haben lange gesucht, bis wir fündig geworden sind: beim Sägewerk Saghäusel in Berchtesgaden im Südosten Oberbayerns. Das Saghäusl gibt es seit dem Jahr 1850! Und es befindet sich bis heute im Besitz der Familie Geistlinger.
Leider gibt es bei Dielenböden sehr viele Unterschiede, wie wir selbst feststellen mussten. Meistens verleimt, oft ist die Herkunft des Holzes unklar. Qualität und Verarbeitung des Holzes sind außerdem wichtig. Das alles zusammen ist ausschlaggebend für lange Freude am Wohnen. Abgesehen von Laminatfußböden, die keine Wärme aufnehmen und somit immer kalt sind, gibt es auch bei massiven Holzfußböden einige wichtige Unterschiede. Das oftmals verwendete Holzschutzmittel ist gesundheitsschädlich. Zudem entstehen bei nicht fachgerechter Verarbeitung des Holzes Rillen zwischen den einzelnen Brettern. Auch bei der Fassade ist Holz von hoher Qualität ein Muss, damit es beim Verwittern seine Robustheit und Stabilität behält. Für uns war daher klar: die Fassade und der Dielenboden Ihres CasaMuta wird aus nachhaltig erwirtschaftetem deutschem Mondholz bestehen.
Mondholz. Was ist das eigentlich genau?
Doch was ist eigentlich Mondholz? Kurz gesagt, Mondholz ist ein besonders robustes und schädlingsresistentes Holz. Es hat eine sehr hohe Lebensdauer, weil es aufgrund seiner Lage in über 900m Höhe, sehr langsam und gleichmäßig wächst. Außerdem wird es zum richtigen Zeitpunkt geerntet, im Winter, wenn möglichst wenig Wasser im Baum ist. Unter Mondphasenholz versteht man Holz von Bäumen, die unter Berücksichtigung des forstwirtschaftlichen Mondkalenders gefällt wurden. Diesem Holz werden besondere Qualitäten hinsichtlich seiner Stabilität, Haltbarkeit, Feuerbeständigkeit, Härte und Widerstandsfähigkeit z.B. gegen Schädlinge nachgesagt. All diese Aspekte müssen bei der Wahl des Mondholzes berücksichtigt werden. Bei Wolfgang und Michael Geistlinger im Sägewerk Saghäusel werden die Bäume individuell ausgesucht. Jeder Baum hat ein Zertifikat, das seine Herkunft zeigt. „Ich habe einen Bauer, dem kann ich vollstens vertrauen, dass er die Bäume immer zur richtigen Zeit schlägt, sodass sie den Kriterien des Mondholzes entsprechen“. Aufgrund der natürlichen Eigenschaften des Mondholzes benötigt man keinerlei Holzschutzmittel oder andere Chemie, um die Langlebigkeit zu bewahren.
Weiß gekalkter Massivholz-Dielenboden aus den bayerischen Alpen!
Bei der Auswahl des Fußbodens im Obergeschoss Ihres CasaMuta haben wir uns als Holzart für Tanne entschieden. Ihre helle Farbe ist ein optimaler Kontrast zu den Thoma Holz100-Wänden. Durch die vielen Äste der Tanne erhält Ihr Massivholz-Dielenboden eine einzigartige Maserung, die es nur einmal auf der Welt gibt. Saghäusl-Besitzer Wolfgang Geistlinger spricht aus Erfahrung: „Es gibt Menschen, die aus ästhetischen Gründen keine Äste im Fußboden möchten, aber nur bis sie die Maserung einmal live gesehen haben. Dann ändern sie schnell ihre Meinung und bevorzugen Böden mit vielen Ästen. Denn diese Räume leben noch!“ Um die Langlebigkeit Ihres Massivholz-Dielenbodens zu garantieren, werden die Fußböden zu Beginn einmal mit einer speziellen weißen Holzseife behandelt. Diese enthält weiße Pigmente, sodass die Tanne ihre natürliche Farbe behält und nicht abdunkelt. In der Fachsprache nennt sich die Behandlung Ihres Massivholz-Dielenbodens „weiß gekalkt“.
-
- Weiß gekalkte Massivholzdielen
-
- Super schön…
Im Obergeschoss unseres CasaMuta-Massivholzhaus verwenden wir Mondholz-Dielenbretter. Jeweils in Raumlänge und in drei unterschiedlichen Breiten. Dadurch gewinnt der Raum an Lebendigkeit. Die Massivholzdielen werden im Obergeschoss direkt auf unserer WEM-Fußbodenheizung im Trockenbau verlegt. Es gibt also nach Erstellung des Rohbaus keinen Nässe-Eintrag in das Haus mehr.
CasaMuta-Fassade im Alpin-Stil: Lärche sägerauh, vertikal
Der Aufbau der CasaMuta-Außenwände ist denkbar simpel: auf die 17,5cm starken Holz100-Außenwände folgt eine 12cm starke Holzweichfaser-Dämmplatte aus Schwarzwaldholz. Hier ist unser Partner die Firma Gutex. Darauf folgt dann eine schwarze Fassadenbahn, die das Holz100-Massivholzhaus gegen Schlagregen schützt. Dann die Konterlattung zur Hinterlüftung. Abschliessend verkleiden wir nach außen hin mit stehenden Lärchen-Brettern aus sägerauhem Holz. Wir verwenden hier über die komplette Fassade verteilt drei unterschiedliche Brettbreiten: 10cm, 13cm und 16cm. Zwischen den einzelnen Brettern lassen wir etwas Luft, ein feines architektonisches Detail. Das Holz für die Fassade lassen wir bewusst unbehandelt.
Sägewerk Saghäusl. Seit fünf Generationen in Familienbesitz
Unser Weg in die Berchtesgadener Alpen führt uns zu dem kleinen Sägewerk. Auf den ersten Blick etwas versteckt hinter einer Kurve. Dass das Sägewerk im Familienbesitz ist, spürt man im Gespräch mit Wolfgang und Michael Geistlinger sofort. Stangassinger war der Familienname von Michaels Opa, dessen Vorfahren das Sägewerk im Jahre 1850 zum Leben erweckten. Aufgrund der damaligen Rufnummernsuche in einem Telefonbuch entschied man sich den Namen zwecks Einfachheit zu behalten. Das Sägewerk ist mittlerweile auch überregional für seine Massivholz-Dielenböden aus Mondholz bekannt. Weshalb die Familie auch schon gerne mal Kunden aus dem Norden Deutschlands beliefert. Jährlich werden hier bis zu 2000 Festmeter Rundholz verarbeitet. „Wichtig ist, dass die Qualität stimmt. Sei es bei der Ernte, der Verarbeitung oder der Lieferung. Diese Punkte sind in der Tradition unseres Familienbetriebes immer groß geschrieben worden und bleiben es auch weiterhin“, sagt Wolfgang Geistlinger während unseres Gespräches.
-
- Saghäusl: am Start seit 1850
-
- Früher erfolgte der Rundholz-Abtransport mit dem Pferd
Aufbruch in eine neue Ära
Der 25-jährige Michael tritt in die Fußstapfen seines Vaters, doch er bringt auch noch einen anderen Aspekt in den Betrieb mit ein. Und das ist die Vernetzung im digitalen Zeitalter. Michael hat vor kurzem erst die neue Webpräsenz aufgebaut. „Die Homepage von meinem Vater war einfach nicht mehr dem 21. Jahrhundert entsprechend“. Das genügt dem Junior jedoch nicht, auch in den sozialen Medien Facebook und Instagram will er für Bekanntheit sorgen. Und in puncto Holzwissen kann sich die nächste Generation auch sehen lassen. Michael lernt nicht nur von seinem Vater und in der Schule, auch im privaten Leben interessiert er sich für andere Holzverarbeitungen, weshalb ihm das Holz100-System von Erwin Thoma bereits bekannt ist.

Die Gattersäge
„Die Menschen lieben unseren kleinen Betrieb. Viele Wanderer kommen bei uns vorbei und wollen sich die kleine Produktion ansehen. Es sind sogar welche dabei, die fragen, ob sie ein kleines Säckchen Sägespäne mitnehmen dürfen“, sagt Ursula Geistlinger, die Ehefrau und Mutter. Sie ist die gute Seele der Familie, die auch uns mit ihrer Gastfreundschaft überraschte. Die Offenheit der Familie ist deutlich spürbar, auch wenn sie manchmal über die Stadtmenschen schmunzeln müssen. Für sie ist es eben das Normalste jeden Tag den Geruch von frischem Holz in der Nase zu haben und beim Verlassen des Hauses umgeben von der Natur und Holz zu sein.
Familie Geistlinger
Eine besondere Überraschung für uns war der Besuch eines weiteren Familienmitgliedes, der Tochter von Ursula und Wolfgang Geistlinger. Michael ist gerade Onkel geworden, sodass die nächste Generation bereits im Anmarsch ist. Das kleine Haus der jungen Familie haben die beiden Männer gerade frisch renoviert. Ein echter Massivholz-Dielenboden aus Mondholz durfte darin natürlich nicht fehlen. So konnten wir den Fußboden des CasaMuta-Massivholzhauses bereits live begutachten und waren über das angenehme Gefühl unter unseren Füßen begeistert. Wolfgang Geistlinger erklärte uns, dass sie oft Führungen für ihre Kunden machen. Gemeinsam wandern sie zu den nachhaltig bewirtschafteten Bergmischwäldern, in denen die Bäume für das Mondholz wachsen und Wolfgang Geistlinger erzählt den Interessenten alles, was er über seine Hölzer weiß. „Solche Tage mit interessierten Menschen genießen wir sehr. Wir sehen, dass unsere Arbeit wertgeschätzt wird. Und gerade in der sich schnell entwickelnden Welt nehmen wir doch einen wichtigen Platz für bewusst lebende Menschen ein. Das bestärkt uns weiterzumachen und unser kleines familiengeführtes Sägewerk in die nächsten Generationen weiterzugeben.“
Im nächsten Beitrag zu unserem Lieferanten-Roadtrip machen wir Halt in Feldkirch. Bei einem Team, das Lichtinszenierung lebt. Sie sind eine der wenigen Firmen im Dreiländereck Deutschland, Österreich, Schweiz, die sich auf die Erstellung individueller, hochwertiger Lichtkonzepte spezialisiert haben. Und sie haben uns bei der Entwicklung unseres CasaMuta mit einem herausragenden Lichtkonzept unterstützt. Mit ihnen wird Wohnen zum Wohlfühlen und man freut sich über die dunklen Wintermonate in denen man sein CasaMuta betritt. Seien Sie gespannt!
Letzter spannender Bericht unseres Lieferanten-Roadtrips war der Besuch der Firma Zeilhofer Wohn- und Objektdesign in Dingolfing. Sie möchten über neue Beiträge direkt informiert werden? Abonnieren Sie den holzgemacht-Newsletter!
Weitere spannende Bilder unserer Roadtrips gibt`s auf Instagram und Pinterest.
Bilder teilweise mit freundlicher Unterstützung von Saghäusl!
Sehr interessanter Beitrag vom NDR zum Thema Wald: warum er uns so gut tut, welche gesundheitlichen Auswirkungen er auf uns Menschen hat und warum wir umgeben von Waldluft erholsamer schlafen!
IST DER WALD MEDIZIN? EINE SPANNENDE REPORTAGE ÜBER UNSEREN WALD!
5 Kommentare
[…] zweiten Teil unseres Roadtrips besuchen wir das vielleicht älteste Sägewerk Deutschlands im äußersten […]
[…] Oder begleite uns zu unseren Lieferanten für leimfreie Massivholz-Innentüren und zum vielleicht ältesten Sägewerk Deutschlands in […]
[…] MASSIVHOLZ-BODEN UND FASSADEN AUS ALPEN-MONDHOLZ. SEIT 1850 […]
[…] MASSIVHOLZ-BODEN UND FASSADEN AUS ALPEN-MONDHOLZ. SEIT 1850 […]
[…] MASSIVHOLZ-BODEN UND FASSADEN AUS ALPEN-MONDHOLZ. SEIT 1850 […]